Wir trauern um Lothar Hodapp

Wir trauern um Lothar Hodapp ... ein Nachruf von Stefan Raffelsieper

Nachruf zum Tode unseres Gründungsmitgliedes

Lothar Hodapp

Lothar Hodapp stammt aus Renchen in Baden,
Nordschwarzwald. Nach seiner schulischen Ausbildung erlernte er das
Schreinerhandwerk mit dem Ziel und Wunsch des Vaters, die väterliche
Schreinerei zu übernehmen. Er entschied sich dagegen und ging nach Altenberg,
Odenthal. Dort machte er eine Ausbildung als Jugendleiter (Dipl. Soz.päd.).
Während dieser Zeit lernte er Karl Wöber und Horst Heibach kennen, mit denen er
zeitlebens verbunden blieb.

Nach mehreren beruflichen Stationen ging er von 1976
– 1977 nach Trier und war dort Leiter der Abteilung Jugend beim Bistum Trier.

Schließlich landete er am Sailer-Institut in Köln-Vogelsang und arbeitete dort als Fachlehrer für Methodik und Didaktik,
Spielpädagogik und Praxisberatung. Des weiteren waren seine Steckenpferde die alljährliche Theaterwerkstatt und die Seminare der Berufspraktikanten in Altenberg.

Lothar Hodapp zeichnete sich als ein Mensch aus, der immer 100 % gab und seiner Überzeugung treu blieb. Oft boxte er Dinge gegen Widerstände durch. Bezeichnend für viele Schüler waren seine Stuhlkreisrunden und sein geliebtes Doppelkopfspiel.
Seine dynamische Art ging durch alle Bereiche.

Herr Hodapp war ein Gegner jeglicher Bürokratie, über
die er sich immer maßlos aufgeregt hat. Nichts desto trotz war er der
Sailer-Schule mehr als eng verbunden. Sie war etwas wie seine 2. Familie, für
die er  - so kann man sagen - alles gegeben hat.

„Kapitän" Hodapp war ein bodenständiger Mensch. Dafür
haben sicherlich seine Badener Heimat und das Schreinerhandwerk gesorgt. Auf
der anderen Seite war Lothar Hodapp jemand, der Stil hatte und sehr auf sein
Aussehen achtete. Er hatte ein gutes Auge. So schätzte er gute handwerkliche
Arbeiten und auf der anderen Seite „entging ihm nichts". Er war ein sehr
verletzlicher und feinfühliger Mensch. Unter seiner rauen Schale verbarg sich
ein sehr weicher Kern. Dies stand im Widerspruch zu seiner oft impulsiven und
sehr direkten Art.

Schließlich bleibt nur noch zu sagen, dass wir in
Lothar Hodapp einen Menschen verloren haben, der in der Jugendsozialarbeit
aufging und für sie alles gegeben hat. Er hat für seine Sailer-Schule gelebt.

Bonn im Januar 2011

Stefan Raffelsieper