Wir trauern um Dr. Breuer

Wir trauern um Dr. Karl Hugo Breuer, ein Nachruf von Karl Wöber.

Doktor Karl Hugo Breuer starb am 22. April 2009 im Alter von 84 Jahren.
Wir nannten ihn stets den „Doktor" oder den „Großen Breuer". Das war liebevoll gemeint, aber auch mit einer gehörigen Portion Respekt.
Dr. Breuer war es, der sich mit wenigen Mitstreitern nach dem 2. Weltkrieg für Kriegswaisen und Zonenflüchtlinge einsetzte. Es entstand die Katholische Heimstattbewegung, deren Direk-tor er von 1951 bis 1998 war. Er war Wegbereiter der Jugendsozialarbeit.
Viele neue Wohnheime und Heime der Offenen Tür entstanden. Sie alle brauchten qualifizier-te Erzieherinnen und Erzieher. Durch Breuer´s Initiative wurde deshalb das Johann-Michael-Sailer-Institut gegründet. Dieses Institut führte Heimleiter-Lehrgänge durch und war Träger des Jugendleiterseminar in Altenberg. Auf dem 2. Bildungsweg konnten hier Sozialpädago-gen ausgebildet werden. Diese Schule wurde Jahre später in die Kath. Fachschule überführt. Daraufhin folgte, ebenso unter Dr. Breuers Regie, die Fachschule für Sozialpädagogik mit dem Schwerpunkt der Freizeitpädagogik in Köln Vogelsang. Parallel hierzu wurden in Köln Porz die Sozialpädagogischen Aufbaulehrgänge durchgeführt.
Vieles bleibt in meiner Erinnerung an Dr. Breuer haften. Wie er mir erzählte, wie er auf die Idee kam, Johann Michael Sailer als Patron seines Instituts zu wählen; wie er bei den Weih-nachtsfeiern uns die gebundene Ausgaben seiner Zeitschrift „Die Heimstatt" überreichte; wie er alljährlich die Porzer Aufbaulehrgänge eröffnete; wie er als Beobachter bei den Externen-prüfung stets Partei für schwache Kandidaten ergriff; wie er umsichtig in der Jury der von ihm organisierten Heimstattwettbewerbe dafür sorgte, dass auch für weniger gelungene Arbeiten noch Preise vergeben wurden; die von ihm organisierten Altenberger Werkwochen.
Dr. Breuer war Gründungsmitglied unseres Vereins der Ehemaligen. Von ihm kam die erste namhafte Spende als Startkapital. Unsere Aktivitäten hat er stets wohlwollend begleitet.
Wir werden ihn voller Dankbarkeit in Erinnerung behalten.

Karl Wöber